Georg Friedrich Fuchs (1752 - 1821)

Duos 1 & 2

Besetzung: Klarinette und Fagott/Bassetthorn
Arr. Bernhard Kösling
Lieferumfang: Spielpartitur und Einzelstimmen

Preis: € 16,00 inkl. MwSt

Die Noten sind nur als PDF-Datei erhältlich.

Das könnte Sie auch interessieren:
Fuchs, Duos 3 & 4
Fuchs, Duos 5 & 6

Anfrage und Kontakt

E-Mail: anfrage@bernhard-koesling.de
Telefon: +49 (0)441 8 85 09 23

6 Duos für Klarinette und Fagott op.6 – Paris, 1793

War G.F. Fuchs ein Deutscher, ein Franzose, oder vielleicht ein Vordenker des europäischen Gedankens? Waren ihm seine Position und seine Rolle überhaupt bewußt? Diese Fragen können wir heute angeregt diskutieren, klären können wir sie allerdings nicht. Bei Fuchs kommt eher die Frage auf, ob diese Punkte überhaupt geklärt werden müssen, wenn wir seine Musik verstehen wollen, oder ob wir nicht lieber sein Leben anschauen und in den damaligen Zeitgeist eintauchen wollen.

Fuchs wurde am 3.12. 1752 in Mainz geboren und „…schon als Knabe zu fleissigen Uebungen auf Clarinette, Fagott und Horn angehalten“. Dazu erhielt er Kompositionsunterricht bei Ch.Cannabich, eine damals übliche Komplettausbildung also. 1784 zog es ihn nach Paris, wo er schnell große Erfolge hatte, Gründungsmitglied des ursprünglichen Conservatoires wurde, und dort als Klarinettenprofessor lehrte. Was genau in den Revolutionswirren mit ihm passierte, ist unklar, aber „Im Jahr X der Republik wurde er seiner Lehrerstellung enthoben und sah sich ausschliesslich auf kümmerliche Einkünfte durch Arrangements für Harmoniemusik angewiesen. Er starb am 9. Oktober 1821 zu Paris, fast vergessen, nachdem er noch zwei Jahrzehnte zuvor unter den Ersten seines Fachs geglänzt hatte.“

Kurz und gerundet: 30 Jahre Deutschland, 20 Jahre Paris mit allem Ruhm, 20 Jahre Paris in Vergessenheit. Zur Orientierung: Diese Lebensspanne beginnt noch vor W.A. Mozart, Fuchs überlebte ihn aber um glatte 30 Jahre.

Vor allem in seiner Zeit als Hochschullehrer hat er eine unglaubliche Vielzahl an Kammermusiken und Solokonzerten für Bläser geschrieben, manches durch geschickte Uminstrumentierung doppelt verlegt, aber immer ist seine Musik originell und einzigartig.

Um seine Werke in seinem Geist wiedergeben zu können, ist es nötig, die alte Notationsweise zu kennen. So sind viele tiefe Passagen auf der Klarinette mit dem Zusatz „chalumeau“ nach oben oktaviert, sie müssen also eine Oktave tiefer gespielt werden. Nicht immer wird dieses durch ein „clarin.“ oder „clarinetto“ aufgehoben, hier vertraut er ganz dem Sachverstand und Geschmack des Musikers. Alle Vorschläge sind als „lange“ Vorschläge notiert, sind also auf der Zeit und halbieren die Hauptnote, Ausnahme sind schnelle Passagen – auch hier ist wieder der Geschmack des Musikers gefragt. Genauso sollte jeder Formen wie „Rondo“ oder „Menuett“ und deren Ablauf kennen. Zum Glück gibt es heute zu all diesen Fragen reichlich Nachschlagemöglichkeiten, aber auch in diesem Fall empfiehlt sich die exemplarische Violinschule von L. Mozart gleichermaßen wie D.G. Turks Klavierschule.

Zitate aus: „H. Mendel – Musikalisches Conversations-Lexikon“ Band 4, Berlin 1874

zurück zur Übersicht

Close Menu