Durch jahrelange Konzerttätigkeit auf modernen Instrumenten wie auf historischen Originalen bzw. deren exakte Kopien hatte Bernhard Kösling vielfältige Gelegenheiten, diese kleinen Schätze der Klarinettenliteratur in der Praxis zu erproben. Weiterführend trug die Arbeit mit Schülern und Studenten auf ungezählten Workshops und Meisterkursen durch die praktische Erprobung dieser Literatur zur Vertiefung ihres Verständnisses maßgeblich bei.
So ist es nicht überraschend, dass der eine Teil der Noten seinen Ursprung in historischen Lehrwerken hat, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben. Der andere große Teil kommt aus europäischen Archiven, herausgehoben seien hier die Archive des Klosters Einsiedeln (Schweiz) und des tschechischen Nationalmuseums Prag. Bei dieser Archivarbeit wurden und werden alte Handschriften akribisch ausgewertet oder nach Erstdrucken gesucht, die heute nicht mehr verlegt sind bzw. durch Editionen des 19. und 20. Jahrhunderts maßgeblich verändert wurden. So entstand eine Sammlung diverser Stücke in verschiedensten Besetzungen in der ursprünglich vorgesehenen Gestalt.
Darüber hinaus nehmen Arrangements für unterschiedliche Klarinettenbesetzungen unbekannter kleiner Werke einen immer größeren Raum in der Edition ein. Dankenswerterweise hat sich mit dem Musikverlag Eckmeier ein Verleger gefunden, der bereit ist, unkompliziert diese Nische zu besetzen.