Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Concerto á 4 senza basso
Besetzung: 4 Kl.
Bearbeitung: Bernhard Kösling
Herausgeber: Musikverlag Hans Jürgen Eckmeier
Schwierigkeit: Mittelstufe
ISBN 978-3-933172-20-4
ISMN 979-0-700327-24-8
Die Noten sind beim Musikverlag Eckmeier erhältlich.
Die immer wieder gestellte Frage gleich vorab: „Was hat Telemann mit der Klarinette zu tun?“ – Nun, stellen wir uns folgendes Bild einmal vor: Ein Musiker um 1730 reist durch die zu dieser Zeit in unzählige Kleinstaaten zersplitterten Deutschen Lande und sucht nach Möglichkeiten seinem Beruf nachkommen zu können. Er spielt wie üblich diverse Instrumente um eine gewisse Vielfalt anbieten zu können, sagen wir in unserem Fall beispielsweise Oboe, Flöte, ein wenig Horn, zur Not Geige – damals eine durchschnittliche vita. Er weiß das seit ca. 30 Jahren sein Instrumentenbauer Denner in Nürnberg dieses neue Instrument clarinetto anbietet – ziemlich erfolgreich, wie die Verkaufszahlen zeigen. So kauft er sich also auch so ein Ding, es ist nicht so teuer, dafür sehr robust. Welche Musik soll er spielen? Soll er warten bis endlich Mozart sein Konzert schreibt? Er wird lieber zu der Musik greifen, die er kennt und spielen und probieren was möglich ist, so kommt er zu vielen reizvollen Einsatzmöglichkeiten diese „neuen“ Instrumentes. – Natürlich ist dieser Lebenslauf rein spekulativ, aber ohne solche Musiker hätte sich die Klarinette doch niemals in der Musikwelt durchgesetzt. In dem Fall von Telemanns „Concerto à 4“ wären noch dazu 4 gleichgesinnte Musiker nötig, die feststellen, dass dieses wunderbare Stück in D-Dur für 4 Violinen auf D-Klarinetten gespielt endlich mal etwas anderes ist. Transponieren in jede Richtung war damals für jeden Bläser Alltag, heute sollte das ganze Stück aber lieber direkt in C-Dur notiert sein. In unserer Zeit ist natürlich jede Art von vier gleichen Klarinetten als Besetzung denkbar, die Experimentierfreude eines Quartettes sollte nicht gebremst werden.