Matthieu-Frederic Blasius (1758-1829)
Sechs Duette für zwei Klarinetten
Besetzung: 2 Kl.
Bearbeitung: Bernhard Kösling
Herausgeber: Musikverlag Hans Jürgen Eckmeier
Schwierigkeit: Fortgeschritten
ISBN 978-3-933172-77-8
ISMN M-700132-77-4
Die Noten sind beim Musikverlag Eckmeier erhältlich.
Matthieu-Frederic Blasius wurde am 24. 4. 1758 im Elsaß geboren und studierte in Straßburg Violine, Klarinette und Fagott – damals nicht unüblich. Nach sechs Jahren als konzertierender Solist (auf Violine und Klarinette) wurde er 1789 Leiter des Harmonieorchesters der Nationalgarde in Paris. 1795 folgte die Professur für Blasinstrumente am neu gegründeten Conservatoire. Von 1802 bis 1816 war er Komponist und Dirigent der Comédie Italienne, der späteren Opera comique und schrieb neben unzähligen Opern und Harmonieorchesterwerken drei Violin- und vier Klarinettenkonzerte. 1796 erschien seine „Nouvelle methode de clarinette“, im Jahr 1800 folgte noch eine große Fagottschule.1829 starb Blasius in Versailles. Blasius befürwortet den damals in Paris üblichen Ansatz, bei dem das Blatt nach oben gewendet ist, anders als seine Zeitgenossen plädierte er aber dafür, beide Lippen oben und unten über die Zähne zu legen – den so genannten Doppellippenansatz. In jener Zeit war diese Art des Blasens weit verbreitet, da viele Spieler verschiedene Instrumente zu bedienen hatten und die Umstellung von Oboe und Fagott auf diese Weise nicht so schwierig war. Bei der Klarinette hatte dies zur Folge dass die Artikulation ausschließlich mit der Luft vorgenommen wurde, da die Zunge am starren Mundstück keine Wirkung hatte. Wie praktikabel diese Art des Spielens ist möge jeder selber ausprobieren und für sich entscheiden. Die vorliegenden Duette erschienen erstmals 1800 in der Klarinettenschule von Michel Yost, deren Erstdruck dieser Ausgabe zugrunde liegt. Michel Yost (1754-1786) war Schüler von J. Beer und der Lehrer von J. X. Lefevre, seine Schule für klassische 5-klappige Klarinette (e, fis, gis, a´, b´) erschien posthum 1800 in Paris.