Phillip Meißner (1748-1806)

Quartette für Klarinette und Streicher

Umfang: 2 Bände (2 Quartette)
Besetzung: Kl., Vl., Va., Vc.
Bearbeitung: Bernhard Kösling
Herausgeber: Musikverlag Hans Jürgen Eckmeier
Schwierigkeit: Fortgeschritten

Die Noten sind beim Musikverlag Eckmeier erhältlich.

Meißner kann ohne Zweifel als ein Musterbeispiel für einen reisenden Virtuosen bezeichnet werden. Er hat es geschafft, die Bedeutung der Klarinette im Musikleben entscheidend zu beeinflussen und die Entwicklung der zur Verfügung stehende Literatur voran zu treiben. Meißner wurde im fränkischen Burgpreppach geboren, ging im Alter von 7 Jahren nach Würzburg, mit 12 Jahren bekam er „ein gutes Instrument“ und „Unterricht beim Hofklarinettisten Heßler“. Dem Vater zum Dank hat er wohl wie der Teufel geübt, denn mit 16 spielte er beim Würzburger Fürstbischof, mit 18 ging es auf Reisen. Über Mainz, Mannheim und Straßburg kommt er dann nach Paris, wird Kammermusikus, Soloklarinettist der Oper und spielt bei allen erdenklichen Gelegenheiten. 1776 kehrt er nach Würzburg zurück und wird sofort als Hof- und Kammermusiker angestellt. Die musikalischen Reisen werden auf Konzerte an den sächsischen Höfen, München und die Schweiz reduziert, im Vordergrund steht nun die Lehrtätigkeit in Würzburg. Zu seinen berühmten Schülern gehören u. A. F.J.Behr und C.A.Göpfert, außerdem unterstand ihm die Militärmusikausbildung in Bayern. Noch lange nach seinem Tod wurde das Andenken an seinen Unterricht erhalten, noch lange gab es „Clarinettisten, die mit Ehrfurcht ihn ihren Meister nennen“. Die Musik Meißners mag heute bisweilen schlicht erscheinen, sie muss allerdings aus dem Blickwinkel ihrer Entstehungszeit betrachtet werden: Es gab noch nicht so viel Konzertliteratur für explizit Klarinette, man darf nicht vergessen dass der großen Klarinettenboom in Paris um X. Lefévre erst begann als Meißner wieder zu Hause war. Die Virtuosität von Meißners Werken – und damit auch seinem eigenem Können – wird überdeutlich, wenn man bedenkt dass er selber noch eine frühe Klarinette mit nur 5 Klappen blies.
Zitate aus: Gerbers Tonkünstlerlexikon 1812 Schilling Enzyklopädie 1840.  

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